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Unser Projekt heißt: “Failure Futures Fabrications”.
Das sind drei englische Worte. “Failure” bedeutet das man etwas nicht schafft oder falsch macht. “Futures” bedeutet Zukünfte. Das heißt dass es nicht nur eine Zukunft gibt, sondern mehrere Möglichkeiten für eine Zukunft. “Fabrications” beschreibt den Prozess, wenn Menschen etwas herstellen oder zum Beispiel in einer Fabrik arbeiten.
Wir sind der Verein “2o46”. Im Mai machen wir eine Ausstellung mit dem Titel “Paravent”. Paravent ist ein französisches Wort und bedeutet Raumteiler. Damit kann man Räume aufteilen oder man kann sie auch als Sichtschutz oder Umkleidekabine verwenden. In unserer Ausstellung zeigen wir Filme.
In dem Film “Extractions” von Thirza Cuthand geht es um extraktiven Kapitalismus. Kapitalismus ist die Wirtschaftsform, in der wir leben müssen. Extraktiv bedeutet, dass Unternehmen und deren Besitzer viel Geld verdienen mit Dingen, die sie der Natur wegnehmen. Es werden also Wälder abgeholzt oder Mineralien, Kohle oder Erdöl aus der Erde geholt.
Weil diese Unternehmen viel Geld verdienen wollen, sind sie dabei extrem rücksichtslos. Man macht damit die Natur kaputt und schadet Menschen. In dem Film gibt es eine Indigene Person, die gerne Kinder bekommen würde. Indigen nennt man eine Person, die zu den Menschen gehört, die als erstes auf einem Kontinent gelebt und Gesellschaften gegründet haben. Die anderen Menschen, die gekommen sind, um auf dem Kontinent der Indigenen Menschen zu leben, nennt man Siedler. Auf verschiedenen Kontinenten haben Siedler Indigene Menschen häufig getötet, ausgebeutet und über ihre Kultur und ihr Leben bestimmt. Solche Dinge passieren immer noch und dabei ist auch die Natur in Gefahr. Die filmemacherin will Eizellen einfrieren lassen um Indigene Kinder zu bekommen. In Kanada werden die Kinder Indigener Menschen oft in Obhut genommen. Die Filmemacherin vergleicht das mit den Bodenschätzen und dem Holz das von dem Land der Indigenen Bevölkerung genommen wird.
Wir zeigen auch den Film “History Cycle” von Maxim Franks. “History” ist Englisch und heißt “Geschichte” und “Cycle” bedeutet “Kreis” oder “Kreislauf”. In dem Film geht es um Fiktionen und Fakten. Als Fiktionen bezeichnet man Literatur oder auch Lügen. Es sind also Dinge, die Menschen sich ausdenken. Sie können gut sein oder Spaß machen. Sie können aber auch schlecht sein oder Menschen schaden. Beweisen kann man sie nicht. Fakten kann man jedoch beweisen und sie werden von der Wissenschaft immer wieder überprüft. Fakten helfen uns zu verstehen, was in der Welt passiert. Sie helfen uns auch, Erfindungen zu machen oder die Umwelt besser zu verstehen. Seit einiger Zeit wird manchmal von “Fake News” gesprochen. Das ist wieder Englisch und bedeutet “falsche Nachrichten”. Falsche Nachrichten ist ein Widerspruch, denn eigentlich sollten Nachrichten immer Fakten sein. “Fake News” sind jedoch erfunden. Deswegen sind sie sehr gefährlich, weil Menschen nicht immer unterscheiden können, was Fakten sind und was Erfindung.
“Fake News” werden oft im Internet verbreitet. Es gibt aber auch Zeitungen und Videos die “falsche Nachrichten” senden. Menschen, die ein bestimmtes Ziel haben, benutzen “Fake News”, um ihren Willen zu bekommen und andere Menschen unsicher zu machen.
Es gibt auch einen Film von Alice Escher. Der Film heißt “White Pearl” das ist Englisch und heißt “Weiße Perle”. Es geht um ein Raumschiff. Das Raumschiff erzählt eine Geschichte über verschiedene Frauen und ihre Körper. Das Raumschiff hat viele verschiedene Stimmen. Frauen wird oft gesagt wie sie sein sollen und was ihre Körper machen müssen. Das nennt man “Sexismus”. Frauen müssen auch mehr Sorge-Arbeit machen als Männer. Sie kümmern sich also häufiger um Kinder oder pflegen ältere und kranken Menschen und hören traurigen Menschen zu. Für diese Arbeit gibt es häufig kein Geld oder nur sehr wenig Geld. Daher haben Männer häufig mehr Geld und mehr Macht.
Ein weiterer Film heißt “Revenge Fantasy” und ist von Andrew Black. “Revenge” ist Englisch und bedeutet Rache und “Fantasy” heißt auf Deutsch “Fantasie”. Fantasie bedeutet, dass man sich etwas ausdenkt und verschiedene Geschichten oder Bilder dabei erfindet. Der Film spielt auf der Insel Skye in Schottland. Viele Touristen fahren nach Skye. Die Touristen sehen dort nur die schöne Landschaft der Insel. Andrew Black zeigt aber eine andere Seite von Skye. Im Film erzählt jemand über queere Fantasien. Queer ist ein englisches Wort. Früher war es mal ein Schimpfwort für Menschen, die eine Sexualtität oder Geschlechtsidentität haben, die unsere Gesellschaft nicht für normal hält. Queere Menschen haben das Schimpfwort genommen und es selber für sich benutzt. Sie haben damit auf ihre Probleme aufmerksam gemacht und sich gegen Diskriminierung und Gewalt gewehrt. In dem Film kommen also queere Fantasien selbst zu Wort. Es geht aber auch um die Tiere auf der Insel Skye. Außerdem über das Militär gesprochen. Das Britische Militär hat Atom-U-Boote die vor der Küste stationiert.
Wir zeigen auch den Film “An impossible Allegory” von Matthew Arthur Williams. Der Titel ist ebenfalls Englisch und bedeutet übersetzt “Eine unmögliche Allegorie”. Ein Beispiel für eine Allegorie ist, dass weiße Tauben für den Frieden stehen. Man benutzt also ein bestimmtes Bild, ein Tier oder ein Zeichen, um etwas zu signalisieren. Häufig sind das sehr komplizierte oder lange Prozesse, Geschichten oder Konzepte. Es gibt zum Beispiel viele Arten, zu beschreiben, was Frieden ist. Aber jeder versteht, dass man sich Frieden wünscht, wenn man eine weiße Taube malt. Eine Allegorie kann auch ein Gedicht sein, das etwas beschreibt, aber gleichzeitig etwas anderes bedeutet. In dem Film “ An impossible Allegory” geht es um die Liebesbeziehung von Julius Eastman und Nemo Hill. Julius Eastman war Komponist, das heißt, dass er. Musikstücke erfand und sie aufgeschrieben hat. R. Nemo Hill war Dichter und hat also Kunst mit Sprache und Schrift gemacht. In dem Film kommt das Gedicht “The Mandarin Orange Tree” vor. Das ist wieder Englisch und bedeutet übersetzt “Der Mandarinenbaum”. In dem Film geht es um Liebe, Verlust und Zeit.
Von April bis September machen wir einmal im Monat die “Failure Kitchen”, das ist Englisch und heißt “Versagende Küche” oder “Küche des Misserfolgs”. Wir wollen hier zusammen mit Kunstschaffenden und Kulturarbeiter*innen kochen und essen. Es soll ein Raum für vertrauliche Gespräche sein. Es kann beispielsweise darüber gesprochen werden, wie es ist, wenn, die Eltern kein Geld haben und nicht studiert haben. Ob sich das Verhältnis zur Familie ändert, wenn man selbst aber zur Uni gegangen ist und jetzt mit Kunst arbeitet. Wir laden aber auch Freund*innen ein, die nicht diese Erfahrungen gemacht haben, sondern die zuhören wollen, uns etwas abgeben möchten und mit uns zusammenhalten. Es geht darum, sich gegenseitig zu unterstützen.
Von März bis September werden wir das auch das Recherche-Projekt mit Namen “Körper-Barrikaden” machen. Recherche nennt man die Arbeit, wenn man Informationen zu einem bestimmten Thema sammelt. Dazu kann man beispielsweise in Archive gehen oder mit unterschiedlichen Menschen sprechen.
Wir fragen uns, was es mit Körpern macht, wenn man Kunst oder Kulturarbeit macht und sich dabei in Räumen bewegt, die nicht für den eigenen Körper gemacht sind. Dazu gehören Galerien, Museen, aber auch Universitäten und so weiter. In manche Räume kommt man gar nicht erst rein, oder nur wenn man sich erst verkleidet oder verstellt. Manchmal ist es unbequem oder tut weh in diesen Räumen zu sein. Oft wird man gezwungen, seine privaten Geschichten zu erzählen. Wir fragen verschiedene Künstler*innen und Kollektive nach ihren Erfahrungen, Gedanken oder Verknüpfungen.
Wir nehmen die Stimmen oder Musik von den Künstler*innen auf und machen daraus ein Hörspiel. Das zeigen wir im September in der TEILE.